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Erlebnisberichte 11/12
November 2005
Mein Weg zu Daniel II - MAGIC MOMENTS
Und so wurde aus Vincent, dem Zauberer, eines Tages Vincent, der Puppenspieler.
Die nächsten Jahre reise ich mit meiner musikalischen Marionettenshow durch Europa. Da sind der Clown mit dem Akkordeon, der Klavierspieler, Miniaturausgaben von Tina Turner und Elvis Presley und der Zigeuner-Geiger, die mich begleiten. Ich liebe meine Puppen und führe ein herrliches, freies Leben. Nur noch selten arbeite ich für die großen Agenturen.
Ich ziehe es vor, als Straßenkünstler dort zu arbeiten, wo es mir gerade gefällt. Doch bei aller Freiheit ist es auch ein hartes Leben, das einen auszehren kann. Ein Leben aus dem Koffer, immer auf Achse, heute hier, morgen dort – ich bin es leid, dreihundert Tage im Jahr unterwegs zu sein. Und dann geschieht es ganz plötzlich: Etwas in mir zerbricht, was mich die ganzen Jahre angetrieben hat – ich mag nicht mehr.
Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt erst vierundzwanzig war, hatte ich bereits seit elf Jahren auf der Bühne gestanden. Niemand hatte mich dazu gedrängt, es war meine Entscheidung gewesen, diesen Weg zu gehen. Und jetzt würde ich diesen Weg verlassen müssen, nicht für immer, aber vorerst war dieser Weg für mich nicht mehr das Ziel. Nach einem Auftritt in Belgien im Sommer '99 packe ich meine Puppen in die große schwarze Kiste und rühre sie nicht mehr an.
Bis zu dem Abend, an dem Daniel „Unchained Melody“ singt und längst vergessene Gefühle in mir wach ruft. Unzählige Male bin ich mit meinem Klavierspieler zu diesem Lied aufgetreten, habe Tausenden Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, und so mancher wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln. Und jetzt hat jemand mich berührt, hat mich mit seiner Stimme und Ausstrahlung verzaubert. ...
Nachdenklich öffne ich an diesem Abend meinen Puppenkoffer. Lange sitze ich da und schaue in die starren Gesichter. Doch sie sprechen nicht mehr zu mir. Ja, es gibt sie, diese fast magische Beziehung zwischen Marionette und Puppenspieler. Er ist es, der ihnen Leben einhaucht und die Illusion von Lebendigsein hervorruft. Wir Künstler sind anders. Sensible Geschöpfe, die sich sehnen nach Anerkennung, Liebe und Aufmerksamkeit. Für die Gunst des Augenblicks verkaufen wir im Schein-werferlicht unsere Seele, lassen für einen magischen Moment alle Masken fallen, lassen jeden teilhaben an unseren Träumen und Visionen.
Gespannt warte ich auf die nächste Sendung. Schon bei den ersten Tönen von „Tragedy“ ist es wieder um mich geschehen. Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus, mir teilt sich die ganze Tragödie seines jungen, aber dennoch bewegten Lebens mit – wieder fließen die Tränen, diesmal nicht um meinet-, sondern um seinet-willen.
Ich kann nicht behaupten, dass ich die traurigen Einzelheiten, die ich ein Jahr später in seiner Biographie lese, schon geahnt habe.
Dennoch spüre ich ganz deutlich, dass Daniel dieses Lied nicht einfach nur so singt. Er hat es zu seinem Lied gemacht.
Daniel spielt den Mr. Cool
300 Fans im Münchner PEP
Viele treue Fans zog es am 23.9.2005 zur Autogramm-stunde nach München.
Oft gesehene Faniels, aber auch mindestens genauso viele heimische Bayer warteten auch trotz Oktoberfest schon lange vor 17 Uhr auf Daniel und seine neue CD „König von Deutschland“, die schon Stunden vor der Signierstunde im Einkaufszentrum ausverkauft war.
Foto: Philipp G.
Foto: Philipp G.
Der konzentrierte Blick auf die Autogrammkarten, ist ein typisches Bild von der Signierstunde.
Überall im „PEP“ waren gut platzierte Hinweise auf die Autogrammstunde positioniert. Die Werbung hat sich gelohnt: ca. 300 Faniels waren zu Beginn, um 18 Uhr, anwesend um sich eine persönliche Widmung auf die neue CD zu holen.
Seine Stimme transportiert in tausenden Zwischentönen etwas zu mir herüber ... und wie er so schüchtern und verloren da oben auf der großen Bühne steht, spüre ich, dass er auch andere erreicht hat. Das Publikum tobt und applaudiert, und spätestens jetzt ist klar, wer das Potenzial zum Star hat. Auf meinen Reisen habe ich Dutzende Künstler kennen gelernt – doch niemals jemanden mit einer so unglaublichen Bühnenpräsenz wie Daniel, der sofort alles und jeden in seinen Bann zieht.

Wie viele andere werde ich Daniel auf seinem Weg nach oben begleiten – und dabei auch auf meinen Weg zurückfinden – zurück ins Licht, zurück zur Magie!

Jörg Blütner-Schmalenbach

 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 8 · © 2003 - 2005 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe