Immer wieder und wieder…
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Diejenigen, die nicht an Wiedergeburt glauben und meinen, dass mit dem Tod alles endet, berufen sich darauf, dass wissenschaftlich nichts bewiesen ist.
Die Anhänger der Wiedergeburtslehre sollen erst mal beweisen, dass eine unsterbliche Seele existiert, die immer wieder in ein anderes Körperhaus schlüpft, um Erfahrungen zu machen, zu lernen, zu wachsen, ausdrücken, was ausgedrückt und gelebt werden will. Ich persönlich finde die Vorstellung, dass es nach dem Tod ein Nichts gibt, viel suspekter und beweisungswürdiger. Im Grunde geht nie etwas verloren auf dieser Welt, es wandelt sich höchstens, verändert die Form. Wasser kann zu Wasserdampf werden, Nebel, Eis usw., aber es ist nie „Nichts“… Folglich müsste sich laut Reinkarnationsgegnern dann ja das Bewusstsein des Menschen in Nichts auflösen und aus dem Nichts entstehen. Aber was ist „Nichts“?
Noch sind wir nicht in der Lage, das Mysterium des Lebens und Sterbens wirklich zu verstehen, vielleicht ist es wissenschaftlich auch gar nicht zu verstehen, weil der Verstand viel zu begrenzt ist, um das Mysterium Leben/Sterben zu erfassen…
Von je her haben sich immer wieder viele Menschen fasziniert mit dem Tod beschäftigt und einem möglichen Leben danach. Die Tibeter beschreiben detailliert die einzelnen Phasen des Austritts der Seele aus einem Körper und das Bardo, die jenseitige, geistige Welt bzw. die Phase zwischen Tod und Wiedergeburt. Für die Tibeter ist Sterben in dieser Welt gleichzeitig ein Wiedergeboren werden in der geistigen Welt. Im Tibetischen Totenbuch („Das tibetische Buch vom Leben und Sterben“ von Sogyal Rinpoche) finden wir sogar Möglichkeiten, einen Verstorbenen im Bardo hilfreich zu unterstützen.
Jede Handlung auf der Erde hat eine Konsequenz, als Karma bezeichnet, welche die nächste Wiedergeburt bedingt. Jedes Anhaften, jedes Abstoßen zieht Karma nach sich und bedingt die nächste Inkarnation.
Hier im Westen erforschte u.a. die Wissenschaftlerin Elisabeth Kübler-Ross lange die Zustände von Sterbenden, auch insbesondere von Kindern und spannender weise Nahtoten, also Menschen, die wieder belebt werden konnten und einen Blick ins Jenseits geworfen hatten. Sie saß an unzähligen Sterbebetten und hat viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Dabei kam sie zu der Überzeugung, dass der Tod nicht das Letzte ist, was uns erwartet, sondern nur einen Übergang in einen neuen Bewusstseinszustand darstellt. Ein Körper, der wieder frei ist von allen Beschwerden, Verwandte, von denen der Sterbende abgeholt wird, bedingungslose Liebe - viele Erzählungen Sterbender decken sich. Viele, die sich an ihren Tod erinnerten, sprachen von tiefem Frieden und wunderbarem gleißenden Licht, was sie unwiderstehlich anzog und waren oft regelrecht enttäuscht, noch mal auf die Erde, in ihren Körper, zurück zu müssen!
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Dr. Raymond Moody gründete 1977 in Connecticut die International Association for Near–Death- Studies (IANDS). Ziel dieser Gesellschaft ist es, Todeserfahrungen interdisziplinär zu erforschen. Dazu wurden Berichte von Kindern gesammelt, die Nahtoderfahrungen gemacht haben. Übereinstimmend berichten die Kinder von einem Tunnel, durch den sie in ein wundervolles Licht gelangen, das schöner, wärmer und berührender ist, als alles, was sie je vorher erlebten. Sie wurden am Ende des Tunnels von angehörigen Verstorbenen liebevoll empfangen oder begegneten Gott. Die Todeserlebnisse beeinflussen das weitere Leben nachhaltig. Die Kinder erzählen, dass das Leben tiefer und schöner ist als die Oberflächlichkeiten mit denen Gleichaltrige sich in der Regel beschäftigen, sie haben keine Angst mehr vor dem Tod und sind überzeugt davon, dass das Leben einen tieferen Zweck hat. Aus den Archiven dieser Gesellschaft stammt auch die folgende Geschichte von einem 14-jährigen Jungen, der aus einem Auto gerettet wurde, das eine Flutwelle von einer Brücke gerissen hat. Seine Geschichte ist typisch für eine der vielen dort dokumentierten Nahtoderfahrungen:
„Ich wusste, dass ich entweder schon tot war oder noch sterben würde. Plötzlich geschah etwas. Es war so unglaublich und gewaltig, dass ich mein Leben dransetzte, um zu erfahren, was es war. Ich wollte mich in dieses Erlebnis hineinwagen, das damit begann, dass ich in einen langen, rechteckigen Tunnel aus Licht gezogen wurde. Anders kann ich ihn nicht beschreiben. Aber er war nicht aus einfachem Licht. Es war eher ein, mich schützender Korridor, der ganz aus Energie bestand. Er endete in einem strahlend hellen Glanz, in den ich hineinsehen wollte, ja den ich berühren wollte.
Fortsetzung
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