Sommersprossen-Jam Session mit dem Daniel...
Fortsetzung von Seite 6
mehrmals wiederholten Refrain mit Daniel im Wechsel. Dieser von Daniel ergreifend gesungenen Ballade folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: "Amazing grace". Daniel sang es ebenso gefühl- wie powervoll, ganz versunken in die Musik und seine Interpretation. Das Publikum lauschte still und berührt. Daniel konnte nicht so einfach zum nächsten Song übergehen, denn er bat im Gegenteil die Band, eine Zeile noch einmal singen zu dürfen. Zur Freude des Publikums tat er dies dann auch und sang sich noch einmal so ein, dass er statt der Zeile fast das ganze Lied noch einmal vortrug. Die Zuhörer dankten es ihm mit Standing Ovations. Er habe alles gegeben, meinte Daniel. Davon war das Publikum voll und ganz überzeugt. Gleich darauf erklärte er, er müsse sich erst einmal erden. Mickey, die schon vor so einigen Wasserspritzversuchen geflüchtet war und sich Daniels Scherze über die Tischdecke, die sie als Kleid verarbeitet habe, anhören musste, sah ihre Chance gekommen, sich dafür zu rächen und Daniel zu veralbern: Sie stampfte wie zur Veranschaulichung von "erden" auf den Boden. Daniel konterte ihr knapp: "Das ist nicht erden, das ist dominant" und hatte die Lacher auf seiner Seite. Nach "Cowboy in the city" wollte Daniel von Maurice ein Solo hören, das dieser auch gut meisterte, wofür Daniel aber keine Gehaltserhöhung zahlen wollte. Danach schickte er die Band in die Pause, fand unerwartet schnell das Plektrum, das diesmal am Schlüsselband befestigt am Notenständer hing, und spielte selbst Gitarre zu "I wanna go back home". Wie im Gegensatz wieder zu den Scherzen davor, erlebten die Fans jetzt eine nachdenklich und emotional dargebotene Ballade.
Nach der Pause ging es mit Daniels selbst geschriebener Ballade "Entflammte Freundschaft" weiter, zu der er sich auf der Gitarre begleitete. Gefühlvoll und perfekt dargeboten war auch der nächste Song von Daniel: "Stand by me", ein Song, der Daniel und seine Fans von Anfang an begleitet hat. Und auch der nächste Song "Hey" ist ein solcher Lieblingssong, eine Ballade, die viele Fans an diesem Abend träumen ließ. Umso überraschter war sein Publikum, als Daniel etwas ankündigte, was er noch nie gemacht hatte. Mindestens genauso viel Überraschung las man in den Gesichtern der Bandmitglieder, als Daniel grinsend verkündete, er wolle eine spontane Jam Session machen. Und Daniel textete los zu den Akkorden - über grelle Sommersprossen, die im Licht so hell sind und wollte dann noch Bad Hersfeld einbauen. Stopp. Denn auf diese Stadt fiel ihm kein Reim ein. Das Publikum half mit Welt aus: "Was ist die ganze Welt gegen Bad Hersfeld." Davon noch völlig beeindruckt, erlebten die Konzertbesucher ein rockiges "From zero to sexy", bei dem es keinen auf den Stühlen hielt. Auch Daniel nicht, er tanzte ausgelassen, warf sich auf den Boden und robbte quer über die Bühne. Die Zuschauer belohnten die Darbietung mit kaum zu bändigendem Beifall. Inzwischen ein Hit für ihn geworden sei der nächste Song "You can't touch her there". Mit viel Gefühl und sehr intensiv sang Daniel danach "Always on my mind", das, obwohl ein Coversong, zu einem Höhepunkt des Abends mutierte. Bei "Hi diddle diddle",
|
dem Song mit dem schwierigen Zungenbrechertext, wurde die Stimmung wieder ausgelassen, die Zuschauer tanzten und klatschten mit. Als Daniel schließlich nach "Ring of fire" nach der Uhrzeit fragte, kam die Antwort der Konzertbesucher prompt. Alle waren sich einig gewesen, eine Stunde zu unterschlagen. Trotzdem sollte die nun folgende Countryballade "Brother of mine", die Daniel für seinen Bruder hatte schreiben lassen, das Abschlusslied des Programms sein. Mit Standing Ovations und Zugaberufen holten die Zuschauer Daniel und seine Band zurück auf die Bühne. Sie konnten gleich zu Daniels Single "Born In Bavaria" weitertanzen, bevor es wieder still wurde, um einem ergreifend gesungenen "My way" zu lauschen. Schon oft hatten sie diesen Song von Daniel gehört, aber bei diesem Konzert hinterließ er besonderen Eindruck: Nicht nur bei den Fans, denn auch der Bad Hersfelder Kreisanzeiger schrieb am 20.11. in der Konzertkritik: "Heute klingt das Lied aber so gefühlvoll, dass selbst "Frankie Boy" stolz auf Daniel wäre. Daniel hat seinen Weg gefunden - von seichten Spaßpopsongs zum ernst zu nehmenden Musiker."
Das Konzert endete um 0.15 Uhr. Daniel und die Zuschauer erlebten in Bad Hersfeld bis in die Nacht die ganze Bandbreite an Emotionen: Tränen wurden gelacht bei Daniels - ungewollt oder gewollt? - komischem Entertainment, im nächsten Moment berührt von seinen Tönen, um dann wieder ausgelassen mitzusingen und zu tanzen.
K. Betz · Fotos: Sandra Janke (Im Endeffekt)
Daniel zu Gast in einer kleinen Stadt
Im Sommer war Daniel schon einmal in Besigheim aufgetreten, damals war er im Fröhlichen Weinberg zu sehen. Diesmal, am 3. November, kommt Daniel in diese Stadt zurück und gibt eines seiner "Back to the roots"-Konzerte. In zweieinhalb Stunden reist Daniel mit seiner Musik zurück zu den Wurzeln.
Ganz nach dem Motto hält er sein Outfit schlicht; Mütze, Jeans, braunes Shirt und Sakko. Um 20 Uhr gehen im gut gefüllten Saal die Lichter aus, Daniel kommt auf die Bühne und genießt die ersten
Fortsetzung
|