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Aktuelles/Kommentare 3/20
März 2010
Daniel Küblböck im Interview
Daniel: Es wird fast gar nichts Englisches sein. Ich will jetzt nicht sagen gar kein englisches Lied, weil es kann sein, dass ich ein oder zwei aus der letzten Tour mit ins Programm aufnehme, z.B. was sehr beliebt ist, ist "Anytime we touch" - ich bin am Überlegen, ob ich das auf mein neues Album dann mit drauf packe, also auf diesem deutschen Album noch als Studio-Version, das kann ich aber jetzt noch nicht genau bestätigen, aber wie gesagt: die deutschen Songs werden im Vordergrund stehen. Ich glaube, dass Deutsch noch offensiver und direkter ist als Englisch, vor allem auf dem deutschen Markt ist es auch die Richtung, die am erfolgreichsten bei den deutschen Künstlern ist und was ich halt auch glaube - ich meine, das erlebe ich auch immer, wenn ich "Liebe Nation" oder "Warum" singe oder "Rebell", dann sind die Leute auch immer sehr schnell mit den Texten dabei und singen mit und man kann die Leute sehr schnell in den Bann ziehen, weil sie auch dann verstehen was man singt. Aber wie man das von mir kennt, bin ich da sowieso nicht so festgelegt, es wird halt beim nächsten Mal eine deutsche Tour sein, wie wir das ja schon mal mit der „Ich-hass-mich“-Tour hatten, dieses Mal halt in einem ganz anderen Gewand und ich glaube, dass wir da auch sehr viel Spaß haben werden.
IE: Kannst du schon ein paar Songtitel verraten?
Daniel: Eins kann ich schon mal verraten, z.B. "Seifenblasen" und ein Lied heißt "Schrebergarten"… Bei "Seifenblasen" fragt man sich zuerst: was kann man sich unter "Seifenblasen" vorstellen, aber das ist ein Liebeslied, aber nicht unbedingt eine Ballade, sondern eher ein bisschen schnelleres Liebeslied und der Text ist unheimlich prägnant und sehr ausdrucksstark und geht auch sehr schnell ins Ohr… aber ich würde schon sagen, auch süß, also wirklich süß.
IE: Hast du schon einen Tournamen im Kopf?
Daniel: Einen Tournamen hab ich noch nicht im Kopf, das wird sich dann erst rausstellen, wenn ich die ganzen Songs – wir haben vierzehn neue deutsche Songs – wenn ich die dann aufgenommen habe, vielleicht ist mir dann was eingefallen, das dazu passen könnte, da lass ich mich noch ein bisschen beeinflussen in der nächsten Zeit, wenn ich im Tonstudio auch dann steh.
IE: Die Weihnachts-CD „Leise rieselt der Schnee“ war eine reine Studioproduktion. Kannst du uns ein wenig über den Ablauf und den Aufwand einer solchen Produktion erzählen?
Daniel: So ein Tonstudio-Tag ist ein sehr toller Tag. Ich geh sehr gern ins Tonstudio, weil ich einfach durch die Musiker da ganz im Team sein kann und mit ihnen auch die Songs erarbeiten kann. Oft passiert es, dass man doch noch ganz neue Ideen hat und der Song ganz anderes rauskommt, als man sich vielleicht vorgestellt hat, weil man doch irgendwie noch mal sehr kreativ wird und das macht mir schon sehr viel Spaß. Das ist natürlich immer ein großer Aufwand, man muss das Tonstudio immer mieten, die ganzen Musiker, das ist ja alles auch immer ein großer Kostenaufwand. Es ist natürlich finanziell erst mal ein sehr großes Risiko auch für mich, weil ich ja auch
immer in Vorkasse erst mal gehe und alles selber erst mal finanzier und zahl, dann hoff ich natürlich auch immer sehr, dass das alles so funktioniert, wie ich mir das vorstell'.
Da bin ich auch immer schon sehr gespannt, wie die Leute das annehmen, weil es ist halt eine ganz eigene Kreation, die man erschafft und die man auch irgendwo dem Publikum präsentiert, was ja auch etwas sehr Intimes ist… Also ein Song z.B. wird dieses Jahr, da kann ich auch gleich den Titel nennen: der heißt "Mutter", was ja einfach auch sehr viel über mich selbst auch preisgibt, immer wenn man selber schreibt, weil man ja doch immer auch ne Verbundenheit zu manchen Sachen auch dann hat und das wiederum löst natürlich auch beim Publikum ne Faszination aus, weil man dann doch so nah an dem Publikum dran ist und sich ihnen auch mitteilt und so’n Tonstudio ist auch wieder was Intimes, und man will, dass dann das Beste rauskommt, dass es auch so umgesetzt wird, wie man es sich in Gedanken vorgestellt hat.
IE: Wie läuft das dann ab?
Daniel: Es ist so, dass die Band die Songs einspielt und wenn das dann eingespielt ist, geh dann ich ins Studio und sing dann meine Stimme drüber über das eingespielte Playback und dann wird das halt noch ein bisschen im Tonstudio aufgearbeitet, vielleicht noch mal 'n paar Effekte mit reingenommen…. Ich bin ja eher dafür, dass es sich natürlich anhören soll, dass da nicht so rumgedreht wird, dass es sehr „clean“ klingt, und nicht jetzt irgendwie zu überproduziert.
IE: Im Jahr 2009 hattest du viele Auftritte auf öffentlichen Veranstaltungen, also außerhalb deines gewohnten „Fan-Publikums“. Wie war das für dich? Welches war dein persönliches „Highlight“?
Daniel: Ja, ich muss sagen, ich bin mittlerweile sehr froh darüber, dass ich wirklich auch viele Anfragen bekomme, vor allem auch hier – da möchte ich mich ganz herzlich bedanken – im hessischen Raum, dass ich da auch so viele Auftritte wirklich in den letzten Monaten, im letzten Jahr, gehabt habe und es ist natürlich für mich, der ja jahrelang oft nur vor meinem Publikum gespielt hat und jetzt nicht unbedingt vor großem breiten Publikum, da gibt's vielleicht den einen oder anderen, die vielleicht sagen, ich bin jetzt kein Küblböck-Fan, aber na ja, hör’n wir uns mal an, was singt der denn jetzt.... Es ist natürlich immer ne große Herausforderung und man hat da auch Angst, wenn man da auf die Bühne geht und denkt sich „oh Gott“… Ich mein, ich hab ja schon soviel erlebt… hoffentlich sind die da nett oder nehmen die einen toll auf… Und ich hab eigentlich gemerkt, dass die Offenheit und die Begeisterung mittlerweile so groß ist von nicht nur Fans, sondern plötzlich auch von Leuten, die jetzt nicht unbedingt damit zu tun haben, die einfach sagen, das finden wir so toll und so klasse, wie Sie sich entwickelt haben, Herr Küblböck - das ist ein unbeschreibliches Gefühl und mein tollstes Erlebnis war für mich der CSD, der Christopher-Street-Day in Köln, wo ich da vor 15.000 Leuten gespielt habe, vor so einer Masse und die wirklich so begeistert waren, und als ich dann die "Roten Rosen" von der Hildegard Knef
 
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