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Erlebnisberichte 5/10
März 2010
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Die Band, die ich sehr gut finde, fängt an zu spielen und ein für mich neues Lied dringt durch meine Ohren in den Gehörgang und sendet ans Gehirn: „Merken, ist guut!”: "Let this dream come true". Ja, genau, lass den Traum wahr werden. Obwohl ich schon im Dreamland lebe. Da vorn steht er, mein Lieblingssänger von allen Lieblingssängern der Welt. Und da lebt jemand seinen Traum, den Traum von „Being on stage” Im Hamburger Stage Club!
Ein Song von Nina Simone folgt sowie ein neues Lied von T.Touchton "The love in me", wunderschön gesungen, und die Interpretation von "I wish I knew how it would feel to be free" fühlt sich für mich tatsächlich wie „Befreien” an.
"Anytime we touch" toucht mich dann so sehr, dass ich meinen Faden verliere. Wow, ich bin hin und weg. Meine mich daran erinnern zu können, mit anderen geschunkelt und Schulter an Schulter gestanden zu haben. Bestimmt habe ich auch etwas von den zauberhaft günstigen Getränken „genippt”. Aber genau weiß ich es nicht. „Tunnelgehörgang” ist voll aktiviert. Dieses Lied setzt sich direkt fest. Von einer Sekunde auf die andere kann ich dieses Lied in mir abrufen. Höre Daniels Stimme und fühle mich frei und umfangen gleichzeitig. Seltsam herrlich ist das!
Stage Club · © Rof Hank
Woher kommt diese sehr große Frau...? Olivia Jones steht auf der Bühne... wo ist Daniel?... Sie lädt uns direkt in ihre
Kneipe auf der Reeperbahn ein.
Klar, wir kommen, allerdings erst NACH dem Konzert. Olivia kündigt Madonna an. Ob sie diese lebendige, männlich gereifte Madonna erwartet hat? Diese Madonna steht der echten Madonna in fast nichts nach... es gibt da nur das eine oder andere Detail... wer mag da noch unterscheiden, wer die „wahre” oder die „echte” Madonna ist?!
Jedenfalls ist "Hung up" super gesungen und Daniels Verbiegungen auf der Bühne begeistern und erstaunen nicht nur die Fans. Ich interpretiere so manche Bewegung und Mimik von Olivia mal mit „Erstaunen”.
Danach ist Pause und ich trinke einen rekordverdächtig günstigen Sekt auf Eis. Was soll's, wenn ich mehr Eis als Sekt schmecke, kann durchaus sein, dass meine Zunge eingefroren ist, das nimmt Geschmacksnerven. Ich widme mich Bekannten, Freunden und Liebsten, Gesprächsfetzen umgeben mich... DANIEL... ja, nee, ist klar, als ob sich alles um Daniel drehen muss. „Der erste Teil war so toll!” „Sahne!” „Ich bin so froh, hier zu sein!” „Ein toller Entertainer!”... und viel mehr Lob schallt in mein Ohr. Ja, ich kann allen nur zustimmen. Und - ja, ich finde die Band auch Klasse, und wiiiiieee Daniel singt und performt! Auch sieht er wieder klasse aus, auch da stimme ich gerne zu. Kaum haben wir maschinengewehrartig uns die Lobhudeleien um die Ohren gehauen, geht's auch schon weiter mit dem Ohrenschmaus.
"I want a little sugar in my bowl", ein Jazzklassiker von Nina Simone. Stimmgewaltig interpretiert von Daniel Küblböck. Ich würds gern genauso aufgenommen auf CD kaufen!
Disco-, Jazz- und Blues-Songs wechseln sich ab. Ich werde mal in Trance versetzt und dann wieder ins Leben getanzt. Discopop wie "Million dollar girl"- bei dem Lied regnet es "echte" Dollarscheine, oder "Never give it up for your love" mit einer eingängigen Melodie, oder "A thousand times" halten mich nicht auf meinem Platz.
Bei "On a night like this" wird es lustig, kreativ und fließend. Daniel holt sich ein paar „Tanzwütige” auf die Bühne, wobei - so ganz „tanzwütig” war der eine oder die andere dann doch nicht. Nicht mal ein gekonnter Dackelblick von Daniel kann eine Dame dazu bewegen, ihre Beine und Arme auf der Bühne zu schwenken. Irgendwann hat es Daniel geschafft, vier Tanzbesessene stehen neben ihm. Soviel Kreativität von den Vieren, den Tanzanweisungen des Meisters nicht zu folgen, hat mir die Sprache verschlagen, was ich mit Lachen ausgleichen kann. Flüssiger geht's mit dem Text... hier war keine eigene Textverwurschelung zu spüren... alle waren textsicher, auch die Fans, die fleißig der Chorgeografie des Künstlers folgen.
"Fever" macht mir dann zusätzlich Feuer unterm Hintern. "Rote Rosen": Hat ein 42 Jahre alter Song je so gut zu einem 24-jährigen Sänger gepasst? Wunderbar klar gesungen.
"If I can dream it"... so ist es, wenn ich es mir auch vorher erträumt habe, dass es so ein tolles Konzert wird, so wird dieser Traum doch noch übertroffen.
Das Lied ist dann auch der Abschluss, allerdings folgt noch die mit lauten Rufen und Klatschen herbeigerufene
 
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