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Aktuelles 3/20
August 2004
Hauptsache, man bewegt!
Der mit mehr als 40 Filmen wahrscheinlich produk-tivste unter diesen Regisseuren war Rainer Werner Fassbinder, der 1982 kurz vor Erreichen seines 37. Geburtstages starb. Drogenexzesse sollen die Ursache gewesen sein. Ein rast- und ruheloses Leben fordert seinen Tribut. Gesprächs- und Debattierstoff hinterließ er reichlich. Bis Daniel Küblböck die Bühne des deutschen Boulevards betrat, hat keiner die Meinung der Nation so gespalten wie „RWF“, wie er immer noch – respektvoll oder nicht – genannt wird.
Auch Fassbinder hat eine Vorliebe für Helden am Rande der Gesellschaft. Er verewigt sie in Werken wie „Liebe kälter als der Tod“ oder „Katzelmacher“. Ersteres wird bei der Berlinale noch verhalten besprochen, letzteres bringt Fassbinder seinen ersten Bundesfilmpreis ein. Die Massen akzeptieren ihn mehr, als nach der Begeg-nung mit dem in die USA emigrierten Regisseur Douglas Sirk („La Haba-nera“, „Solange es Menschen gibt“) die Elemente des Melodrams Einzug halten in seine Werke. Unsterblich machen ihn Filme wie „Effi Briest“ (mit Hanna Schygulla und Ulli Lommel) oder „Berlin Alexander-platz“.
Die Medien haben sich immer gern gerieben an dem Fassbinder Rainer, und sie tun es bis heute.
Und täglich grüsst die Achterbahn...........
Foto: Özlem Sahin12.8.04 - für die meisten Menschen ein unauffälliges Datum. Nicht jedoch für die Faniels, die diesem Tag entgegenfieberten wie Kinder, die sich auf Weihnachten freuen. An diesem Tag startete endlich "Daniel, der Zauberer" und so strömten tausende Faniels ins Kino, ausnahmsweise nicht um die erste Reihe drängelnd. Bis es soweit war, wurde jeder Meter Film, den das Fanielauge erblickte, gründlich auf Schwärmmaterial überprüft, wurde jedes bekannte Fanielgesicht, das unerwartet von der Kamera in Passau erfasst wurde, mit Freude begrüßt und Zeitungsartikel über den Film misstrauisch auf Unvorein-genommenheit durchleuchtet. Falls es an neuem Filmmaterial mangelte, wurde ersatzweise spekuliert, mit welcher Haarfarbe und -länge Daniel bei der Premiere auftauchen würde.
Das Erscheinen des Trailers bildete einen zwischenzeitlichen Höhepunkt, der nur von den kurzfristigen Downloadproblemen getrübt wurde. Zumindest für den Zeitraum von 24 Stunden wurde die (Sehn-) Sucht nach Daniel gestillt, gleichzeitig aber, wie bei jedem anderen Rauschmittel auch, das Verlangen nach einer größeren Dosis "Daniel" ins Unermessliche gesteigert. Die Nachricht, daß der Film evtl. nicht für jeden im näheren Umfeld zu sehen sein würde, sorgte für zahlreiche Panikattacken und zur Überlegung, ob der diesjährige Urlaub nicht doch in Bayern verbracht werden könnte. Allerdings wurde auch dieses Problem wie gewohnt mit viel PE in Angriff genommen und zur Zufriedenheit (fast) aller gelöst.
Die Tage schlichen dahin wie gesungene Wettervorhersagen, aber endlich nahte der Endspurt, der unerwartet versüßt wurde durch Sneak-Previews in Berlin. Manch Unersättlicher schaute sich sämtliche Vorstellungen des Tages an und versorgte diejenigen, die nur durch abolut unverschiebbare Ereignisse dieses Tages wie Hochzeiten oder ähnlichem nicht anwesend sein konnten, mit den ersten wichtigen Eindrücken...........die 3 neuen Songs aus dem Film ("Man in the moon", "Skin I am in" und "My life is magic") eroberten sofort die Ohren und Herzen der Fans. Erinnerungen an die Live-Konzerte im letzten Jahr wurden wach, als die Gestääääärbten ihre Erlebnisberichte mit nach Hause brachten und der Verbrauch an virtuellen Taschentüchern erreichte einen vorläufigen Höhepunkt...........der jedoch nicht lange währte, denn schon näherte sich der Premierentag und wieder einmal setzte ein Fanielstrom gen Süden ein. Sogar einige unerschrockene Preußen betraten bayrischen Boden, um der einzig wahren Sehenswürdigkeit Münchens dieses Tages Beifall zu spenden. Sowohl Daniel als auch die Fans machten den Abend zu einem ganz besonderen Event, deutlich spürbar durch den Widerhall der Beifallsstürme auf der Leinwand, die inmitten des Publikums ihr Echo fanden.
Wer annimmt, dass das Warten nun endlich ein Ende hat, täuscht sich, denn schon wirft das nächste Ereignis der besonderen Art sein Licht vorraus: das zum Redaktionsschluss noch nicht bekannte Erscheinungsdatum des nächsten Albums und so heißt es bald wieder:
Tag xx.xx. - für die meisten Menschen ein unauffälliges Datum. Nicht jedoch für die Faniels, die diesem Tag entgegenfieberten wie Kinder, die sich auf Weihnachten freuen..................
Annette Kurowitsch · Foto: Özlem Sahin
 
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