Ein Fan "Wider-Willen"
Die Reise nach Berlin am 27.12.2005 begann für uns mit einem Erlebnis, dessen
Ursprung eine Handlung bildet, die ich mir als vorsichtigen und
von Natur aus misstrauischen Menschen, bis heute nicht erklären
kann. Wir, das waren 3 Fans aus Sachsen, Robert, meine Tochter Doreen
und ich, starteten am 27.12. gegen 10.00 Uhr in Freiberg mit Superlaune
und Daniel-Musik gen Norden.
Eine Tankstelle am Ortsausgang bildete
unseren ersten Halt, denn Robbi und Doreen mussten ihre Handykarten
noch aufladen, die für ein Konzert unentbehrlich sind. Außerdem
ist unser jüngster Faniel-Spross Robbi erst 13 Jahre alt und deshalb
liegt bei uns eine große Verantwortung den Eltern gegenüber, darum
ist das Handy noch wichtiger, um ein eventuelles Abhandenkommen
im Gedränge zu vermeiden.
Genug der Vorrede… Während die Beiden
ihren „Einkauf“ tätigten und ich entspannt im Auto Daniels
Stimme lauschte (TBIM) sah ich einen jungen Mann (ca. 30 Jahre
alt) mit einer Reisetasche vor dem Shopausgang stehen. Wenig
später kam dieser, fröhlich gestikulierend, mit meinen beiden
Mitfahrern auf das Auto zu, öffnete die Tür und fragte, ob
er bis zur ersten Raststätte auf der Autobahn mitfahren dürfe.
Offensichtlich hatte er unsere Fahrtrichtung schon erfragt
und ich war zuerst der Meinung, einen Bekannten meiner Tochter
vor mir zu haben. Ich willigte ein und bemerkte aber beiläufig
“Sie tun uns doch nichts?“ (Was Blöderes konnte mir wohl nicht
einfallen?) Schon bald merkte ich, dass das ein völlig fremder
Mensch war, aber irgendwas ließ mich arglos sein. Ich hatte,
woher auch immer das Gefühl, dass er harmlos ist und wirklich
ein Student aus Berlin, der über Silvester nach Hause wollte,
wie sich später heraus stellte.
Er fragte uns wo wir hin wollten und er erhielt von uns natürlich die Auskunft:
„Nach Berlin zum Konzert“. Auf seine Frage wer denn zwischen den Feiertagen in Berlin
ein Konzert gibt, antwortete ich nur: „Hören Sie wer hier singt???
Zu dessen Konzert sind wir unterwegs.“ Er: „Keine Ahnung… Klingt
wie eine Frauenstimme…“ Ach du Schreck… hier kam Arbeit auf uns
zu. Ich wechselte die CD und legte Liebe Nation ein. Er stutzte
einen Moment und sagte wieder: „Keine Ahnung… wirklich nicht… Aber
klingt gut“. Jetzt musste es heraus: „Das ist Daniel Küblböck“ Einer
erwartungsgemäß abwehrenden Handbewegung seinerseits, folgte der
Befehl an meine Tochter, sofort anzuhalten, die Tür zu öffnen und
ihn an die Luft zu befördern (mehr oder weniger im Spaß, denn diese
Reaktionen sind uns ja nicht fremd und wir sind da inzwischen gewappnet).
Er entschuldigte und lenkte ein: „Nein, nein, so war das nicht gemeint!!!“
Dann folgte das übliche Blabla… „Was macht er?“ „Nicht mehr zu sehen…“
„Weiß nur vom Unfall…“ Es folgte unsererseits eine Aufklärung, die
sich über die Zeit der CD Liebe Nation und parallel dazu, bis zur
Raststätte Freienhufen quer durch Daniels Leben, die Arbeit der
Faniels, unsere Mitarbeit in Internetforen und vor allem Daniels
Leistungen, allen voran seine über 60 Live-Konzerte
erstreckte und unseren diesbezüglich „blinden Passagier“ echt in Erstaunen versetzte.
Zwischendurch unterbrach er uns oft mit lobenden Worten zu den Texten und der
Musik, die er zwangsläufig „ertragen“ musste. Er staunte auch nicht
schlecht, dass Daniel die Texte und Musik zum größten Teil selbst
geschrieben hat. Als Beweis bekam er natürlich die CD Hülle vor
die Nase gehalten. Weglaufen konnte er ja nicht.
Wie im Fluge verging die Zeit.
Als er uns an genannter Raststätte mit den Worten „Danke für
die schöne Fahrt, so was erlebt man nicht alle Tage. Hat mich
wirklich gefreut. Und habt Geduld, Leute! Euer Daniel ist
auf dem richtigen Weg. Er wird es schaffen. So was muss einfach
Erfolg haben. Das wird… Und wenn es irgendwann mal zur Sprache
kommt, werde ich mich lobend dazu äußern.“, verließ, wusste
ich, wieso ich keinen Moment gezögert hatte, diesen jungen
Mann mitzunehmen. (Trotzdem nicht unbedingt zur Nachahmung
empfohlen - kann auch daneben gehen!!)
Zum Abschied gaben wir ihm noch die Adresse unseres Internetforums,
in dem meine Tochter und ich als Moderatoren tätig sind, was er
dankend annahm. Der erste Satz von Robert nachdem er ausgestiegen
war: „Wir haben wieder einen Fan mehr!“ Ein klein wenig stolz setzten
wir fröhlich schnatternd, über das eben erlebte und erarbeitete,
unsere Fahrt in Richtung Kesselhaus in Berlin zu unserem schönsten
Weihnachtsgeschenk des Jahres 2005, ein Konzert mit unserem Daniel,
fort.
Heike Blumert
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