zurück zur Startseite
Gesellschaft & Medien 10/12
März 2005
Schwarze Pädagogik Teil 2
Im dritten Teil der Serie über Schwarze Pädagogik werden wir uns mit den Spätfolgen dieser Erziehungsmethode auseinandersetzen - und zwar im einzelnen Individuum genauso wie in unserer heutigen Gesellschaft. Dann geht es um eine Erklärung für das Verdrängen dieser Folgen, wie sie bis heute in uns allen stattfindet - und um eine Möglichkeit, den Machtumständen in unserer Gesellschaft, die durch die Schwarze Pädagogik geschaffen wurden, gesunde und verantwortungsvolle Verhaltensweisen entgegen zu setzen.

Corinna Kahl
Fotos: Corinna Kahl




Foto: Corinna Kahl
Frauen und Männer - war das schon immer ?

Daniel, der sich schon rein äußerlich nicht auf vorbestimmte Geschlechterrollenzuweisungen festlegen lässt, wird von vielen Menschen dafür angefeindet. Auch wenn scheinbar die strenge Trennung der Geschlechter und eine so begründete Zuweisung von Rollen überwunden worden ist, wird dadurch klar, dass eine Aufteilung in Männer und Frauen noch immer eine große Rolle spielt. Wir wollen einmal mit euch auf eine Reise durch die Zeit gehen, die vielleicht dazu anregen soll, genauer hinzuschauen, wenn es heißt: Männer und Frauen - war das schon immer so ?
Wenn euch das Nachdenken über Geschlechterrollen Spass gemacht hat, weisen wir euch schon jetzt auf den Artikel "Wenn die alten Schuhe zu klein werden, musst du dir doch auch größere kaufen - Von dem Einsortieren der Menschen in die Schubladen `weiblich´ oder `männlich´ " in der nächsten Ausgabe der "Im Endeffekt" hin.


Frauen und Männer - war das schon immer so?
Ein Spiel zu/mit den Geschlechterrollen
(Dieser Fragebogen wurde für ein Jugendseminar "Geschlechterverhältnisse heute" entwickelt.)
1. In welche Zeit würdest du folgende Zitate einordnen:

- "Frauen sind zeitlebens große Kinder."

- "An alle Frauen! Dies ist der Richtige für uns! Ohne Mühe mit Hilfe des Flügelsystems bekommen wir den Kork auch ohne männliche Hilfe spielend und leicht aus jeder Flasche. Und wenn wir doch Hilfe bekommen, die Herren der Schöpfung freuen sich ja auch, wenn sie sich nicht plagen müssen."

- "Auf dieser Gleichberechtigung (die Berufstätigkeit der Frau) bauen sich die neuen sittlichen Beziehungen zwischen Mann und Weib in der Familie auf."

- "Die Natur schuf den Mann zum Herrn der Schöpfung. Ist nicht das Weib kleiner, zarter, schwächer geformt?"
- "Es ist nachgewiesen, dass für das geistige Leben außerordentlich wichtige Gehirnteile,..., beim Weibe schlechter entwickelt sind als beim Mann, und daß dieser Unterschied schon bei der Geburt besteht."

- "Sie (die Frauenpolitik) hat ausdrücklich auch die Arbeit der Frau und Mutter in der Familie einzubeziehen. Und Familienarbeit ist Arbeit."

- "Auch die Ehe kann nicht Selbstzweck sein, sondern muss dem einen gemeinsamen Ziel der Vermehrung und Erhaltung der Art und Rasse dienen. Nur das ist ihr Sinn und ihre Aufgabe."


2. Welchem Geschlecht hat das Bürgertum um die Jahrhundertwende (~1900) folgende Attribute zugeordnet:

Passiv, Öffentlich agieren, Sexuell-bestimmt handelnd, Objektiv
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 6 · © 2003 - 2005 danielwelt.de · Email info@im-endeffekt.net · Impressum