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Juni 2009
„Alles, was einem Spaß macht, besteht zu 99,9 % aus dem Herzen“
Graffiti-Künstler René Turrek im Interview anlässlich seiner Charity Aktion „Artikl35“
IE: Vor kurzem haben Sie auf einer Charity-Veranstaltung in Stuttgart Kunstwerke aus Ihrem Projekt „Artikl35“ vorgestellt und teilweise bereits von den anwesenden Prominenten signieren lassen. Wie, wann und wo werden diese Bilder nun versteigert?
René Turrek: Die Bilder sind online auf der Webseite
www.artikl35.com über einen Zeitraum von einem Jahr käuflich zu erwerben. Einige meiner gesprühten Bilder werden auch auf den Webseiten der Promis beworben, aber das letztendliche Kaufangebot geht über meine
e-mail. Wenn jemand ein Bild kauft, überweist der Käufer das Geld an eine Stiftung und wenn ich von dieser Stiftung einen Zahlungseingang bestätigt bekomme, wird dem Käufer sein Kunstwerk übergeben.
IE: Bei dieser Aktion werden Sie u.a. auch von Daniel Küblböck unterstützt. Kennen Sie Daniel schon lange? Wie kam der Kontakt für diese Aktion zustande?
René Turrek: Daniel und ich kennen uns und es macht immer wieder Spaß, ihn zu treffen und ich hoffe, dass er genau so viel Spaß hat wie ich. Es gab vor Jahren einen Bericht über Daniel und mich bei Pro7 und da sind wir uns quasi das erste Mal auf dem Bildschirm begegnet.
IE: Daniel möchte den Erlös für „sein“ Bild wieder der Deutschen Aids-Stiftung zukommen lassen. Welche Organisationen werden von den anderen Promis unterstützt, eher große und bekannte, oder auch ggf. von den Promis selbst gegründete Projekte?
René Turrek: Dirk Nowitzki unterstützt selbstverständlich seine eigene Stiftung, Barbara Meier streckt Ihre Flügel für Power Child aus. Ich werde zusammen mit Sonja Zietlow den Dingo e.V. unterstützen. Es bleibt also jedem Promi selbst überlassen, für welche Institution er sich stark macht! Das ist ein Punkt, der für mich auch sehr wichtig ist, da es sonst sehr schwer wird viele Prominente unter einen Hut zu bekommen.
IE: Haben Ihnen die Prominenten Fotos/Bilder als Vorlage zur Verfügung gestellt – oder suchen Sie das genaue Motiv selbst aus?
René Turrek: Eigentlich wähle ich die Motive in meinem Kopf immer selber aus, aber selbstverständlich habe ich auch von Prominenten Bilder bekommen. Christine Deck beispielsweise hat mir Bilder auf einer CD zugeschickt. Bei Markus Profitlich konnte ich meiner Kreativität freien lauf lassen.
IE: Wie lange dauert es etwa, bis so ein „Portrait“ fertig gestellt ist?
René Turrek: Das kann ich so gar nicht genau sagen. Es gibt Bilder, die dauern Tage, bis ich sagen kann, das Kunstwerk ist jetzt fertig. Dann gibt es Exponate, wo ich schon vorher ganz genau sagen könnte, dass mein Kunde auf das Bild auch eben warten kann. Aber eine Pauschale nennen zu können, ist unmöglich.
Das hört sich jetzt evt. etwas komisch an, aber Kunst ist keine Hexerei, da kreative Arbeit nie nach Schnelligkeit, sondern nach der Kreativität gemessen werden sollte.
Daniel-Graffitti · © René Turrek
IE: Ist es schwieriger, Personen zu „sprühen“ als Gegenstände? Haben Sie bestimmte Vorlieben/Lieblingsmotive?
René Turrek: Vorlieben?!? Nein, so etwas habe ich nicht! Ob Personen, Gebäude oder andere Motive: es ist immer eine Herausforderung. Meine Kunst kategorisiere ich nicht in Schwierigkeitsgrade, sondern wie ich meiner künstlerischen Ader freien Lauf lassen kann. Allerdings muss ich sagen, dass ich gerne mal ein Flugzeug gestalten würde. Das wäre eine Herausforderung, allerdings nicht wegen der Größe, sondern wegen der Form und der 100% Umsetzung und Sorgfalt.
IE: Welches war Ihre bisher größte Herausforderung?
René Turrek: Da ich Höhenangst habe, war die größte Herausforderung die Gestaltung eines Aussichtsturms. Dieser Turm stand vor mir auf seinen vier Beton-Beinen und schrie förmlich danach, von mir besprüht zu werden. Nur war mir die Höhe von ca. 26 Metern nicht gerade sympathisch. Es gab dann Zuschauer, die mir geraten haben, dass ich mich doch abseilen sollte, aber soweit reichte mein Ehrgeiz dann auch nicht. Letztendlich kam dann ein LKW mit einer Kanzel, die mich dann bis an die Spitze des Turmes getragen hat. Das hört sich alles nicht so schlimm an, aber wenn eine solche Kanzel sich dann
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 18 · © 2003 - 2009 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe