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Gesellschaft & Medien 3/5
November 2009
Mir sollten sämtliche Wunder begegnen
besten Zeiten, bis zu ihrem Tod werden es fast einhundert Gesprächsrunden, Talkshows und Unterhaltungssendungen gewesen sein, in denen sie auftritt.
In ihren letzten Jahren erfolgt viel späte Anerkennung, man überhäuft die Knef mit Ehren, Auszeichnungen und Publikumspreisen. Wie so häufig, wenn eine Person des öffentlichen Lebens ins Alter kommt, entsteht so ein in mildes Licht getauchtes, weich gezeichnetes Abbild der Vergangenheit, welches die Skandale abschwächt, die Erfolge hingegen überbetont.
Hildegard Knef wird endgültig zum Kult, und 1999 feiert sie mit ihrer letzten LP „17 Millimeter“ einen letzten, großen Erfolg. Sie stirbt am 1. Februar 2002 in Berlin, nur zwei Wochen nach ihrem letzten Fernsehinterview mit Johannes B. Kerner.
Am Ende ihres Lebens ist Hildegard Knef wieder angekommen in Deutschland, sie, die bereits 1947 ihre Staatsbürgerschaft gegen die amerikanische getauscht hatte, wird ein Jahr vor ihrem Tod erneut eingebürgert.
Und so findet auf dem Berliner Waldfriedhof ein typisches deutsches Frauenschicksal sein Ende, welches den Menschen soviel an Mut, Tatkraft und Durchsetzungsvermögen vorlebte, dass deren dankbare Antwort symbolischer nicht geraten kann:
Eintausend rote Rosen regnen auf ihren Sarg.
Corinna Kahl
Foto: wikipedia.de
© Amazon.de
"Dort, wo Kinder geliebt werden, wachsen sie auch gut auf!"
(Brigitte Zypries)
Immer mehr scheint ein spezieller Begriff eine ganz bestimmte politische und gesellschaftliche Diskussion zu prägen, nämlich der Begriff der Regenbogenfamilie. Unter Regenbogenfamilie versteht man eine Familienkonstellation, in der die Kinder zwei homosexuelle Eltern haben. Dieses Familienbild löst nicht nur Wohlwollen aus, sondern wird von vielen Menschen auch sehr kritisch gesehen. Zunehmend äußern homosexuelle Paare den Wunsch, Kinder zu adoptieren und vor dem Gesetz auch als Eltern anerkannt zu werden. In einigen Staaten ist es inzwischen möglich, genau das zu erreichen.
In Deutschland dagegen wird es gleichgeschlechtlichen Paaren nicht leicht gemacht, eine Familie zu gründen. Es gibt bislang nur ganz wenige Fälle, bei denen der deutsche Staat Homosexuellen eine Adoption genehmigt hat. Doch ist es nicht vollkommen egal, welche Eltern ein Kind hat, solange diese Eltern ihr Kind lieben und ihm jede Unterstützung geben, die es braucht? Kinder sind die Zukunft und sollte nicht jeder Mensch, der das möchte, die Chance haben, kleine Menschen auf die Welt da draußen vorzubereiten?
Fakt ist: für homosexuelle Paare in Deutschland ist es sehr schwierig bis nahezu unmöglich, den Traum von einer Regenbogenfamilie Wahrheit werden zu lassen. Die Gesetze lassen das nach wie vor kaum zu. So ist zum Beispiel die Realisierung eines Kinderwunsches durch eine Leihmutter komplett verboten. Dies ist auf das Embryonenschutzgesetz zurückzuführen.
Mit der Vermittlung einer Leihmutter macht man sich in Deutschland schwer strafbar und kann im schlimmsten Falle sogar bis zu drei Jahren Gefängnis bekommen. Zum Vergleich sei erwähnt, dass in den USA, in Belgien, den Niederlanden, in Griechenland, in England und selbst im tiefkatholischen Spanien Leihmutterschaft ganz offiziell erlaubt ist. Einige Prominente, die dort wohnen, nehmen dieses Recht für sich in Anspruch, jüngstes Beispiel hierfür ist wohl der Latinostar Ricky Martin.
Wie sieht es für schwule bzw. lesbische Paare aus Deutschland mit einer Adoption aus? Die bittere Wahrheit ist, dass es bislang fast keinem homosexuellen Paar gelungen ist, in Deutschland eine Adoption durchzusetzen. Nach Angaben des Lesben- und
 
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