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Mai 2004
April, April mit Daniel
Zwar ist es in Deutschland – ebenso wie in vielen anderen westeuropäischen Ländern – alte Tradition, jemanden am 1. April mit einer erfundenen oder überzogenen Geschichte "in den April zu schicken". Auch viele Medien versuchen an diesem Tag, ihre Leser und Zuschauer mit scherzhaften Artikeln an der Nase herumzuführen.
Aber etwas ist neu: Schon 2003 rückte der talentierte Sänger Daniel Küblböck in den Mittelpunkt unzähliger Aprilscherze. Und obwohl ihm die Medien "wohlwollend" eine Karriere von nur einem Jahr prophezeiten und keine Gelegenheit ausließen mit einseitiger Berichterstattung zu belegen, dass sein Stern mal wieder am Sinken sei, erfanden sie auch 2004 wieder zahlreiche Scherzaktionen rund um den populären Daniel.
Für die "Im Endeffekt" Grund genug, diesen Scherzen einen Artikel zu widmen:
Daniels Heimatzeitung, die Passauer Neue Presse (PNP), schreibt, dass Daniel als Folge seines Unfalls an einer erheblichen Sehstörung leide und bei einem Optiker in Viechtach einen Sehtest mache. Anschließend würde Daniel noch Autogramme geben, seine Unterschrift sei riesig, da brauche er keine Brille – so ein Zitat von Daniel in der PNP.
Der Donaukurier denkt sich gleich zwei Scherze für seine Leser aus: Einmal soll Daniel auf einer Gewerbeshow in Schrobenhausen am Stand des Bayrischen Roten Kreuzes das Unfallauto ansehen, währenddessen würden Gurken verteilt. Dem zweiten Artikel des Donaukuriers zufolge veranstaltet Pfaffenhoffen in Zusamenarbeit mit der Agentur "Aprildust" im Rahmen der "Europäischen Kulturtage" die Casting-Show "Pfaffenhoffen sucht den Superstar". Dort würde Daniel nicht nur als Live-Act auftreten, sondern auch Jury-Mitglied sein.
Längst haben die Medienleute erkannt, dass sie auch überregional ihre Leser und Zuschauer mit einer Story über Daniel in den April schicken können. So kursiert in den Zeitungen des Kreises Böblingen die Meldung, Daniel werde in Leonberg auf Einladung des ADAC Württemberg auf dem Verkehrsübungsplatz Solitude ein Fahrsicherheitstraining absolvieren. Einem angeblichen Zitat von Daniel zufolge wolle er seinen Fans zeigen, dass man für seine Fehler geradestehen muss. Wer vor Ort an einem Gewinnspiel teilnimmt, kann die Rolle des Beifahrers gewinnen. Natürlich gäbe Daniel hinterher noch Autogramme.
Radio Trausnitz vermeldet, Daniel werde in wenigen Minuten in Simbach (Niederbayern) seine eigene Essiggurken-Marke vorstellen.
Die Bravo offeriert auf ihrer Internetseite ein Spiel mit Daniel und dem Gurkenlaster. Nach Anklicken erhält man anstelle des Downloads den Hinweis, dass dies ein Aprilscherz war.
In den "logo"-Nachrichten des Kinderkanals wird eine Frau spaßeshalber interviewt, die, wie man jetzt festgestellt habe, eine Tante von Daniel und Elli sei. Sie erklärt, dass Daniel und Elli viele Gemeinsamkeiten hätten.
Die bei Daniel-Fans berühmt berüchtigte Medienagentur Denk will Daniel beim Shoppen in Passau beobachtet haben – natürlich vorwiegend in der Damenabteilung. Im Wert von 1000 Euro soll er u.a. ein gelbes Top, zehn Tangas Marke Bruno Banani und ein rosa Tenniskleidchen der Marke Lacoste gekauft haben. Dies alles soll Daniel mit seiner "Goldenen Mastercard" bezahlt, sich aber geärgert haben, keinen Sonderrabatt zu bekommen
Ein einmaliges Gastspiel ließ die Oper am Rhein in Düsseldorf durch die Rheinische Post publik machen: Im Foyer werde Daniel Küblböck den Papageno spielen und Kinder so in die Oper "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart einführen. Der Erlös käme der Stiftung "Rettet das deutsche Hirn" zugute.
Im Trierischen Volksfreund war zu lesen, dass Josef Zierden, der Initiator des Eifel-Literatur-Festivals, für Mai Daniel Küblböck zu einer Lesung aus seiner Biographie "Ich lebe meine Töne" im Prümer Haus der Kultur verpflichten konnte. Dort werde Daniel auch "The Lion Sleeps Tonight" präsentieren. Das sei der größte Wurf nach Martin Walser und Siegfried Lenz, so Zierden. So werde Daniel neben Mario Adorf, Günter Kunert und Ralph Giordano in diesem Jahr einer der prominentesten Gäste des Eifel-Literatur-Festivals sein. Die Stationen von Daniels Besuch im Ort würden dem Bericht zufolge von diversen lokalen Politiker heftigst diskutiert, es sei ja Wahlkampf. Vorsichtshalber rate der hiesige Theologe aber von einer Besichtigung der Basilika ab, da er fürchte, dass bei Daniels Tönen der Südturm einstürzt. Möglicherweise werden nicht nur Träume, sondern Aprilscherze wahr, denn Josef Zierden möchte nun, aufgrund der großen, positiven Nachfrage, offiziell bei Daniel wegen einer Lesung auf dem Eifel-Literatur-Festival anfragen.
Ein Glück, dass es Daniel Küblböck gibt, sonst hätten die Medien erheblich mehr Probleme beim Ausdenken von Aprilscherzen.
K. Betz
Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, dass die Organisatoren des Eifel-Literaturfestivals Daniel tatsächlich für ein "Lese-Special" engagiert haben: Am 2. Juli um 19 Uhr wird Daniel in der Aula der Hauptschule Prüm lesen. Karten (Schüler 8 Euro, Erwachsene 14 Euro) können per Email an Josef Zierden (josef.zierden@t-online.de) oder telefonisch unter 0 65 51/ 24 89 bestellt werden.
Weitere Infos unter
www.eifel-literaturfestival.de
 
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