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Erlebnisberichte 5/20
Mai 2006
Passau Impressionen
von Sedimenten aus dem Gebirge stammen. Ein seltenes Bild wird uns da geboten, denn nach der Vereinigung fließt die Donau noch ein langes Stück in drei Wasserfarben weiter, in "grün, blau und schwarz".
Ja, und nicht nur die Flüsse finden sich hier in Passau zusammen, auch die Faniels strömen aus allen Richtungen hierher zu einer gemeinsamen Begegnung aus Begeisterung für Daniel. Ich muss etwas lachen, weil mir die doppelte Bedeutung in den Sinn kommt und fühle mich dabei richtig wohlig in Passau zu sein.
Foto: Uscha Wolter Ich schlendere durch die Alt-stadt, sehe die vielen Patrizier-häuser und durchstreife die recht steil anstei-genden engen Gassen; dabei wird mir auch die historische Seite bewusst, und ich tauche in die Geschichte von Passau ein, die vor 2000 Jahren mit dem römischen Boiotro begann.
Der St. Stephans Dom in seiner barocken Pracht hat mich sehr beeindruckt. Anfangs war er ja ein gotisches Bauwerk. Ein Stadtbrand im Jahr 1662 zerstörte den Dom vollständig bis auf die Außenmauern des Ostteils. Ab 1668 wurde er von italienischen Baumeistern wieder neu errichtet und ist heute der größte Barockdom nördlich der Alpen und Sitz des Passauer Bischofs. Das ist noch nicht alles: er hat auch die größte Domorgel der Welt mit sage und schreibe imposanten 17.774 Pfeifen und 233 Registern. Ihren Klang hab ich leider noch nicht gehört, aber allein sie auf der Empore zu sehen ist umwerfend erhebend. Vielleicht gelingt es mir ja einmal in den Genuss zu kommen, denn in der Regel findet jeden Donnerstag im Dom ein Orgelkonzert statt.
Foto: Kristina Strehlow Ich setze mich für eine Weile in eine Kirchenbank und lasse die kunstvollen Kostbarkeiten mit ihren Fresken, dem üppigem Stuckwerk, den Gemälden und dem vielen Gold auf mich wirken. Der Eindruck ist überwältigend und macht mich ein wenig atemlos in seiner gesamten Ausstrahlung. Dann wird es ganz still in mir und ich vergesse die Bilder, die

Ich hass mich sich mir außen zeigen und spüre eine tiefe Nähe zu etwas ganz Großem und fühle mich sicher und ohne Last.

Der Streifzug durch Passaus Altstadt mit ihrem südländischen Flair regt meine Sinne ganz schön an. Die Sonne schaut freundlich auf Passau und versöhnt die Menschen ein wenig, die immer noch damit beschäftigt sind, die Straßen und Eingänge ihrer Häuser und Geschäfte vom Hochwasser zu reinigen. Ich bin verliebt in den ersten warmen Frühlingstag. Meine Adern pulsieren und es vibriert in mir. In meiner Fantasie singt Daniel hier mitten in den Gassen und tanzt ziemlich rebellisch die steilen Treppen rauf und runter. Ein lockendes Spiel, das mich für das Konzert am Abend in ausgelassene Stimmung bringt.
Es ist sehr spannend, das Wesen und die Geschichte, die Passau geprägt haben, zu entdecken und es macht mir Freude, von kleinen "Streiflichtern" zu erzählen.
Foto: Kristina Strehlow
Hoch oben über dem Donauufer thront die "Veste Oberhaus". Diese mächtige Burg wurde 1219 von Fürstbischöfen zum Schutz gegen Feinde von außen, aber auch gegen aufmüpfige Bürger errichtet. Die Untertanen suchten nach Wegen zu mehr Freiheit, denn ein freier Rechtsstaat wäre ihnen lieber gewesen. Bei der Forderung nach Freiheit klingelt es immer sehr heftig bei mir und ich finde, dafür lohnt es sich aufzustehen und rebellisch zu werden. Die "Vorfahren" bekommen nachträglich noch volles Verständnis von mir. Auch wenn sich der Konflikt erst im 15. Jahrhundert entspannte, ist es doch erfreulich zu sehen, dass aus dem einstigen Bollwerk inzwischen ein Museum, eine Sternwarte und eine Jugendherberge geworden ist.
Also - die Aussicht von dort oben ist ein Traum. Der Blick über die Häuser, die grünen Hügel und die ineinanderfließenden Flüsse sind Blitzlichter einer anmutigen Stadt, die das fast 20minütige Erklimmen dorthin schnell vergessen lässt.
Zwischen all den historischen Schönheiten kommt das Vergnügen bei weitem nicht zu kurz. In der Innenstadt auf der Ludwigstraße und um sie herum kann jeder der will, peppige Szenelokale finden, wie zum Beispiel "Espresso", "Blue Note", eine Kneipe mit Live-Musik oder auch "Cantina Ensenada", in der man Cocktails schlürfen kann und mexikanische Leckereien serviert bekommt.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 10 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe