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Erlebnisberichte 7/20
Mai 2006
Passau Impressionen
Als die Band die ersten Takte von "Bereit" spielt, klopft mein Herz wild. Mit diesem Song hat Daniel auch voll mein Thema getroffen. Ja, es geht auch mich an: nicht zu schweigen, nicht alles hinzunehmen, was aufgedrängt wird, sondern gemeinsam Courage zu zeigen, zu riskieren gegen den Wind zu gehen. Ich danke Daniel für dieses Lied, in dem er für sich spricht, für mich und für uns alle und Mut macht, auf dem Weg der positiven Veränderung mitzugehen.
Foto: Im Endeffekt
Dass er anschließend noch verspricht, auf die ASP zu kommen, gibt "Bereit" auch für mich noch eine spezielle Nuance, da ich auch zum ersten Mal "bereit" sein konnte auf eine ASP zu gehen. Was für ein schöner "Zufall". Danach kommt "Aliens" und Daniel lädt uns ein, mit ihm ins Weltall zu fliegen, ins Grenzlose und Schwerelose, weit weg von Mangel und Enge. "Supernova" erleben wir gemeinsam mit Daniel im Dunkeln und vom Band. Irgendwie auch ein intensiver Moment mit einer anderen, besonderen Nähe zu Daniel.
"Ich hass mich" ist jedes Mal wieder ein spezieller Mix an Emotionen. Daniel spricht Gefühle an, die in unserer Gesellschaft gerne verheimlicht und verdrängt werden und doch mitten ins Leben gehören. Sein Lied ist ein Spiegel der erlaubt hinzusehen, was alles abläuft in einem selbst und zu sein, wie man sich fühlt. Gleichzeitig dieser fetzige Sound, der ein ganz klein wenig dazu verleitet, das Erlebte doch lieber wegzurocken. Eine echt gelungene Komposition mit ehrlicher "allround" Betrachtung und Daniel rockt dazu mit seinen Fans, dass die Halle bebt, Wahnsinn!

Ich hass mich Daniel ohne Brille und ohne Bart. Dadurch wird sein schönes Gesicht noch transparenter und klarer, obwohl ich seine Brille immer als ein Schmuckstück empfunden habe, seine "Gesichtsumrandung" aber kein bisschen vermisse.

Bei "König von Deutschland" spür ich jedes Mal einen kleinen Stich in der Brust. Wahrscheinlich liegt es an der Erinnerung, wie kompliziert die Produktion damals war. Daniels Version war köstlich und herrlich, doch ich freu mich trotzdem darüber, dass er die Coverversion immer wieder gerne interpretiert, das spricht für ihn, wie schon so oft.
Die Stimmung steigt weiter und Daniel bringt die Fans mit lockeren Gesten und auch mit Kommandos auf Touren. Die "ausziehen" Rufe der Fans werden immer wilder und so manch Eine steigert sich nicht schlecht in ihre Wunschvorstellung rein. Ehrlich gesagt nervt mich diese Forderung, vor allen Dingen, weil sie so anhaltend praktiziert wird und nicht nur mal so als Gag. Streckenweise hatte ich den Eindruck, dass Daniel darüber zumindest ambivalent gestimmt war. Einerseits animierte ihn die Situation mit lockeren Sprüchen zu antworten und andererseits hatte ich das Gefühl, dass "die Geister, die er rief, ihn nicht mehr loslassen".
Dann singt Daniel für uns "Der Traum", dieses schöne, sensible Sehnsuchtslied.
In der Pause hab ich das Bedürfnis, ein wenig für mich zu sein und bleib auf meinem Platz sitzen. Ich sehe auf die leere Bühne und werde ein wenig nachdenklich.
Wie mag es sich anfühlen vor seinen Fans zu stehen, alles zu geben und gefeiert zu werden? Wie ist das, wenn jede Geste bejubelt wird und alle auf mein Kommando hören? Wenn der Applaus von 1000 Fans eine Begeisterung von 10.000 zeigt? Lauert da nicht auch eine Spur Gefahr durch den Beifall? So, wie ich schon oft gelesen habe: Das Schwerste zu ertragen ist der Beifall? Wie kann man die Balance halten zwischen Bodenhaftung und Abheben? Oder wird alles zur Routine und selbstverständlich?
Fragen, die ich mir so gut ich kann selbst beantworten muss. Ich glaube, alles ist Präsentieren und Ankommen im wechselseitigen Fließen zwischen Daniel und seinen Fans. Es sind Schwingungen mit schönem Ziel in untrennbarem Kreislauf.
Ich wünsche Daniel und uns allen, dass der Moment niemals eintrifft, an dem es selbstverständlich wird, denn dann würde der Zauber der Faszination durchbrochen. Es muss Hingabe bleiben, Hingabe an sich selbst, Hingabe an die Musik und an die Menschen, denen er seine Hingabe schenkt aus der brennenden Tiefe, die überzeugt, die erreicht, die bewegt, unser Zentrum trifft und mit voller Begeisterung wieder zu ihm zurückstrahlt.
 
Online-Magazin Im Endeffekt Ausgabe 10 · © 2003 - 2006 danielwelt.de · Impressum · Printausgabe