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Lesung in Prüm 4/14
August 2004
Interview mit dem Veranstalter Dr. Zierden
Für mich ist das Wichtigste eigentlich, die Veranstaltung selber zu sehen, für die ich ihn eingeladen hatte. Und ich bin froh, dass das Management, ich meine Daniels Vater, großen Wert drauf gelegt hat, dass diese auch die Hauptsache des Tages bleibt, und dass Daniel sich jetzt nicht schon in ganz vielen Presseinterviews und Ähnlichem auspowert und verausgabt, und dann auf dem Zahnfleisch auf die Bühne kommt und die Fans, die dafür bezahlt haben, dann weniger davon haben. Ich habe ihn als sehr netten, sympathischen Menschen kennen gelernt. Man muss sich immer wieder bewusst machen - aber gerade, weil er so souverän aufgetreten ist, macht man sich das viel zu selten bewusst - dass er im Grunde einer ist, der ja gerade mal 18 Jahre alt ist. Wenn ich das vergleiche mit Schülern in diesem Alter, wo mancher noch Lampenfieber hat, vor zehn Leuten, mit denen er Tag für Tag zusammen sitzt, in der Klasse ein Referat zu halten, dann ist das eine immense Leistung gewesen, und ich meine auch gemerkt zu haben, dass er - so nervös er meinetwegen im Vorfeld gewesen sein mag - aber förmlich in dieser Rolle aufblühte, sobald er auf der Bühne war und Kontakt mit seinen Fans hatte, da lief das, wie von magischer Hand gelenkt.
Foto: Gila Mahlberg
IE: Ich halte Daniel Küblböck für einen wirklich großartigen Entertainer, der sich auch stimmlich gewaltig weiter entwickelt hat. Würden Sie selber auch einmal eine seiner Konzert-Shows besuchen?
Dr. Zierden: Bisher habe ich ihn ja nur von der Lesung her kennen gelernt, da ist natürlich die logische Fortsetzung, dass ich ihn jetzt mal endlich einmal im Konzert, also von der musikalischen Seite, kennen lerne. Ich habe im Grunde den Weg über den Menschen und seine Geschichte gefunden, jetzt müsste ich ihn eigentlich als Musikkünstler noch näher kennen lernen.
Also, jetzt habe ich Riesenrespekt, weil ich mit dem Metier Lesungen zu tun habe, und da hat er eine Topleistung abgeliefert, wie gut muss er dann erst sein in dem, was er jetzt mit einem halben Hundert an Konzerten ja schon hingelegt hat? Da bin ich sehr gespannt! Also, wenn jetzt zum Beispiel ein Konzert in Luxemburg wäre, das liegt ja gleich um die Ecke, da wären wir bestimmt dabei.
IE: Werden Sie sich den Film "Daniel der Zauberer" von Regisseur Ulli Lommel mit Daniel in der Hauptrolle ansehen, den er mit einigen Schauspielern aus der einstigen Fassbinder-Riege gedreht hat? Die professionellen Kollegen halten ihn für ein wirklich sehr begabt.
Dr. Zierden: Über den Film habe ich gelesen. Es kam ja auch im Fernsehen eine Menge über die Dreharbeiten. Es ist schade, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo der Film Premiere hat, nicht mehr in Bayern sein werde, sonst hätte ich die Gelegenheit wahrgenommen und wäre dort hingegangen, aber wir sind dann gerade eine Woche wieder zurück. Ich werde ihn mir aber unbedingt ansehen. Ich hab von den Dreharbeiten viel angeschaut. Jetzt geht es mir darum, den Eindruck von einer Person, die ich über den Einstieg "Buch" partiell kennen gelernt habe - zu vertiefen. Deswegen drücke ich die Daumen und hoffe, dass die Zeit, die nun kommt, von Daniel genutzt wird, zum Beispiel, Schauspielunterricht zu nehmen, wenn er das vorhat, oder was auch immer, sodass die Talente, die er, fast wie ein Rohdiamant, jetzt schon hat, noch so geschliffen würden, dass das eine ganz stabile Lebensbasis gäbe, dass wir hier also nicht einen künstlerischen Kometen haben, der verlischt, sondern … ich bin froh, dass er hier schon wieder ein anderes Feld betritt und so viele hoffnungsvolle Ansätze da sind.
IE: Werden Sie Daniels Karriere weiterhin verfolgen?
Dr. Zierden: Ja, auf jeden Fall, das lässt sich gar nicht vermeiden! Also, wenn ich jetzt mal die öffentliche Meinung nehme, dann könnte man sagen: "Die PR haben wir gehabt, also hake ich das ab." Ich hatte auch schon Vorschläge hämischer Art gehabt … Aber ich werde das natürlich weiter verfolgen, und auch unabhängig davon, wie die Karriere weitergehen wird, werde ich seinen Weg verfolgen, nicht nur, wenn er weiter im Rampenlicht steht. Dafür habe ich jetzt zu viel gekämpft, sage ich mal so. Das war nicht einfach ein Engagement, da kommt der Mensch, und dann geht er wieder. Das ist ja doch ein langer Kampfweg gewesen bis zu dieser Veranstaltung, und das schwelt immer noch ein bisschen nach, je positiver die Berichterstattung insgesamt ist. Diese Leute, die dagegen gekämpft haben, wollen das positive Bild ja selber nicht haben. Da wird's noch ein paar Nachwehen geben.
IE: Können Sie die Begeisterung und Treue der Daniel-Fans nun, nachdem Sie Daniel selbst live erlebt haben, nachvollziehen?
Dr. Zierden: Ja, die Begeisterung kann ich vollkommen nachvollziehen, wenn ich selber auch kritisch gegenüber gewissen Fanauswüchsen stehe, wie "in die Privatsphäre eindringen", zum Beispiel, da ich selber mich gern zurückziehe.
 
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